Wie schnürt man die Schnürsenkel eines Badmintonschuhs am besten?
Beim Schnüren deiner Schnürsenkel spielt mehr eine Rolle, als du denkst. Dass deine Badmintonschuhe auf eine bestimmte Weise im Karton geschnürt sind, bedeutet nicht, dass du sie nicht anders schnüren kannst, wenn du sie aus dem Karton nimmst. Es lohnt sich, kreativ mit deiner Schnürtechnik zu sein. Durch eine einfache Anpassung deiner Schnürtechnik kannst du beispielsweise verhindern, dass deine Ferse in deinen Badmintonschuhen rutscht, was Blasenbildung und Schmerzen an den Zehen vorbeugt. Darüber hinaus kannst du Spannung und Halt hinzufügen oder reduzieren und Druck auf bestimmte Bereiche des Fußes ausüben.
Lies unten, wie du mithilfe von Schnürtechniken deine bequemste Passform finden kannst:
1. Paralleles/Lydiard-Schnürsystem
Besonders geeignet bei Schmerzen auf dem Fußrücken
Wenn sich die Oberseite deines Fußes schmerzhaft anfühlt oder geschwollen ist, leidest du möglicherweise an einer Strecksehnenentzündung (Extensor Tendinitis), einer häufigen Ursache für Schmerzen auf dem Fußrücken. Eine hierbei empfehlenswerte Schnürtechnik ist die, bei der die Schnürsenkel die Ösen horizontal miteinander verbinden, im Gegensatz zu einem gekreuzten Muster. Diese Technik, die als paralleles Schnürsystem oder Lydiard-Schnürsystem bekannt ist (benannt nach dem legendären Lauftrainer Arthur Lydiard), kann den Druck auf den Fußrücken verringern.
Wenn sich die Schuhe immer noch zu eng um deine Füße anfühlen, hast du möglicherweise das falsche Badminton-Schuhmodell.
Anleitung für die parallele/Lydiard-Schnürtechnik:
- Beginne unten an deinem Schuh (bei den Zehen). Fädele die Schnürsenkel von außen nach innen durch beide Ösen;
- Stelle sicher, dass beide Schnürsenkel an jeder Seite gleich lang sind;
- Nimm das Ende des Schnürsenkels auf der linken Seite (A) und fädele es von unten durch die nächste Öse auf der linken Seite. Fädele es anschließend von außen nach innen durch die danebenliegende Öse auf der anderen Seite;
- Fädele denselben Schnürsenkel von unten durch die nächste Öse auf der rechten Seite;
- Nimm das Ende des anderen Schnürsenkels (B) und fädele es von unten durch die nächste Öse auf der rechten Seite;
- Ziehe A durch die Oberseite des Schuhs nach links und fädele es von außen durch die nächste Öse;
- Wiederhole dasselbe mit Schnürsenkel B, fädele ihn aber durch die nächste freie Öse;
- Fahre so fort, bis keine leeren Ösen mehr vorhanden sind;
- Binde die Schnürsenkel.
Tipp: Wenn du eine ungerade Anzahl an Ösen hast, fädele die Schnürsenkel an einer Stelle doppelt ein (beide Enden durch dieselbe Öse).
2. Kombinierte Parallel- und Kreuzschnürung

Besonders geeignet bei Blasen an den Zehen, schwarzen Zehennägeln und/oder Schmerzen an den Zehen
Probleme im Zusammenhang mit den Zehen bedeuten meistens, dass die Schuhspitze zu eng ist. Wenn deine Zehen nicht genügend Platz zum Bewegen haben, können sie aneinander oder am Schuh reiben oder zu stark gegen diese drücken. Das Ergebnis: Blasen, schwarze Zehennägel und/oder Schmerzen an den Zehen. Verwende für die ersten Ösen das parallele Schnürsystem und ende mit dem standardmäßigen gekreuzten Muster.
Um den Druck auf deine Zehen zu verringern und Platz in der Schuhspitze zu schaffen, kannst du eine Kombination aus paralleler und gekreuzter Schnürung ausprobieren.
Anleitung für die Kombination aus paralleler und gekreuzter Schnürtechnik:
- Beginne unten an deinem Schuh (bei den Zehen). Fädele die Schnürsenkel von außen nach innen durch beide Ösen;
- Stelle sicher, dass beide Schnürsenkel an jeder Seite gleich lang sind;
- Nimm den Schnürsenkel auf der linken Seite (A) und fädele ihn von unten durch die nächste Öse auf der linken Seite;
- Fädele Schnürsenkel A anschließend von außen nach innen durch die danebenliegende Öse auf der anderen Seite;
- Fädele Schnürsenkel A von unten durch die nächste Öse auf der rechten Seite;
- Nimm anschließend das Ende des anderen Schnürsenkels (B) und fädele es von unten durch die nächste Öse auf der rechten Seite;
- Ziehe B durch die Oberseite des Schuhs nach links und fädele es von außen durch die nächste Öse. Fädele diesen Schnürsenkel von unten durch die nächste Öse auf derselben Seite;
- Ende mit dem standardmäßigen gekreuzten Muster;
- Binde die Schnürsenkel und fixiere die Enden.
3. Schlaufenschnürung/Heel-Lock
Besonders geeignet bei Blasen an der Ferse oder Fersenschlupf
Wenn du schnell Blasen an den Fersen bekommst oder deine Schuhe an der Innenseite der Ferse starken Verschleiß aufweisen, solltest du sie fester tragen. Es genügt ein halber Zentimeter Bewegung zwischen der Ferse und der Rückseite der Schuhe, um eine Blase zu bilden. Verhindere das Rutschen der Ferse mit der Fersensperre (auch bekannt als Heel-Lock). Bei dieser Technik verwendest du das normale gekreuzte Muster, bildest aber bei den obersten Ösen mit dem restlichen Teil der Schnürsenkel ein paar Schlaufen. Diese kleine Anpassung bietet mehr Stabilität, sodass dein Fuß an seinem Platz bleibt. Je mehr Stabilität im Badminton, desto besser. Der Badmintonschuh fühlt sich mit dieser Technik gleich stabiler an. Ein weiterer Vorteil ist, dass du den Schnürsenkel am Knöchel festziehst und er somit nicht verrutschen kann, wodurch deine Zehen keine Chance haben, gegen die Schuhspitze zu stoßen.
Anleitung für die Fersensperre/Heel-Lock-Schnürtechnik:
- Binde deine Schnürsenkel mit dem standardmäßigen gekreuzten Muster, aber stoppe bei der letzten Öse auf jeder Seite;
- Nimm den Schnürsenkel auf der rechten Seite an der Außenseite des Schuhs und fädele ihn durch die letzte Öse der rechten Seite. Ziehe den Schnürsenkel aber nicht ganz durch. Stoppe, wenn du eine kleine Schlaufe gebildet hast;
- Wiederhole dies mit dem Schnürsenkel auf der linken Seite;
- Wenn du auf jeder Seite eine kleine Schlaufe hast, ziehe jeden Schnürsenkel über den Schuh und fädele ihn durch die Schlaufen, die du gebildet hast;
- Ziehe an den Schnürsenkeln, um die Schlaufen fester zu ziehen. Achte darauf, dass du sie nicht zu fest anziehst;
- Binde die Schnürsenkel.
4. Modifizierte Standard-Kreuzschnürtechnik
Besonders geeignet bei breiten (Vorder-)Füßen
Der eine (Vorder-)Fuß ist nicht wie der andere. Der eine ist breiter oder schmaler als der andere. Ein breiter Fuß in einem Standard-Badmintonschuh ist ein Rezept für Probleme mit geschwollenen und schmerzenden Füßen. Viele Schnürtechniken führen dann auch noch dazu, dass sich der Schuh sogar noch enger anfühlt. Wenn deine breiten Füße zum Anschwellen neigen, ist es ratsam, sich nach besseren Badmintonschuhen umzusehen, die speziell für Spieler mit breiten (Vorder-)Füßen entwickelt wurden. Der nächste Schritt ist, dass du die Verwendung einer Schnürtechnik in Betracht ziehen kannst, die darauf abzielt, den Schuh lockerer zu machen. Eine ausgezeichnete Schnürtechnik für breite Füße ist ein gekreuztes Muster, bei dem du jede zweite Öse überspringst. Dies gibt dem Fuß mehr Raum im Schuh.
Anleitung für die angepasste Standard-Kreuzschnürtechnik:
- Entferne die Schnürsenkel aus den Ösen, bis du bei den vorletzten Ösen angelangt bist;
- Fädele die Schnürsenkel wieder in einem gekreuzten Muster durch die Ösen, überspringe aber jede zweite Öse;
- Binde deine Schnürsenkel wie gewohnt.