Test des Astrox 99 Pro – Zurück zum harten Kern!
Seit der Markteinführung gilt der Astrox 99 als ultimative Angriffsmaschine. Aber ich als Spieler musste nach der Gen 2 (der weißen oder roten Version) erstmal schlucken. Sie fühlte sich viel zu weich an, mit zu viel Fokus auf "Shuttle Hold" (Ballhaltezeit). Das passte für mich nicht zu einem Powerschläger. Vielleicht ist das der Grund, warum Yonex jetzt mit dem 99 Pro auf den Markt kommt, und ich habe ihn getestet!
Unten finden Sie eine Übersicht der produzierten Yonex Astrox 99 Serien. Von links nach rechts:
- Astrox 99 Gen 1 Lee Chong Wei Version
- Astrox 99 Gen 1 Kento Momota Version
- Astrox 99 Gen 1
- Astrox 99 Gen 2 White Tiger
- Astrox 99 Gen 2 Cherry Sunburst
- Astrox 99 Gen 3 Dark Green


Rückblick & Spezifikationen: Was hat sich verändert?
Der 99 Pro fühlt sich exakt so an, wie sich ein echter 99 anfühlen sollte: steif und extrem kopflastig. Ich habe die 4UG5 getestet, und selbst die war schon mehr als schwer genug. Die 3U? Die ist wirklich nur etwas für die Bizeps der absoluten Topspieler. Was Yonex clever gemacht hat: Sie sind zum Prinzip der Gen 1 zurückgekehrt. Das sieht man an den Details:
- Ösen (Grommets): der Pro kehrt zur Single-Pass-Ausführung (mit 76 Ösen) zurück – diese kleinen Tüllen pro Saite, genau wie beim ersten 99er. Dies steht im Gegensatz zu den großen Dual-Pass-Ösen der Gen 2 (mit 68 Ösen). Dies trägt zu dem klaren, knackigen Gefühl bei, das ich in einem Powerschläger suche.
- Balance: keine Kompromisse mehr bei der Balance; das ist pure, unverfälschte Kopflastigkeit.


Mein Eindruck auf dem Platz
Ehrlich gesagt? Der 99 Pro war eine Herausforderung für mein Spiel. Die Kopflastigkeit ist so extrem, dass sie sich anfangs fast überwältigend anfühlt. Mein Timing war anfangs etwas daneben, und ich musste mich an die längeren, schwereren Schläge gewöhnen. Aber dann, nach etwas Eingewöhnung, erwacht er zum Leben. Ja, er ist schwer, aber der Rahmen gleitet recht geschmeidig durch die Luft. Wenn man den Sweet Spot gut trifft, ist es ein wirklich toller Schläger:
- Feedback: das Feedback des Shuttles ist durch das Gewicht klar und solide.
- Power: er ist für den harten Schlag gemacht. Wenn man ihn gut trifft, fliegt der Shuttle auch wirklich (sogar bei mir).
Für mich persönlich ist er zu viel. Besonders im schnellen Doppel und im Mixed bewegt er sich zu langsam. Aber wenn man rein darauf achtet, worin dieser Schläger glänzt – Kraft aufbauen, Smashen und Schlagen – dann ist die Mission von Yonex gelungen.


Fazit: Für wen ist der 99 Pro geeignet?
Dieser Schläger wurde für Einzelspieler entwickelt, die zusätzliche Power aus dem Hinterfeld suchen. Im Doppel ist dieser Schläger wirklich nicht zu empfehlen.
Vergleich mit Gen 2
Die Gen 2 fühlte sich 'weicher' an und gab mehr nach; dieser 99 Pro ist knackig und klar und ähnelt daher viel mehr der ursprünglichen Gen 1. In dieser Hinsicht ist dies ein würdiger Nachfolger und wieder ein 'echter Powerschläger'.
Ich würde sagen, dieser Schläger kombiniert die Vorteile der Gen 1 und Gen 2: die pure Power der ersten Generation und die Präzision und Kontrolle der zweiten Generation. Diese Kombination ergibt einen kompletten Schläger. Das Einzige, was diese dritte Generation im Vergleich zu ihren Vorgängern voraushat, ist die 'light weight end-cap', die für noch weniger Gewicht im Griff sorgt.
Mein Rat: Dieser Schläger ist in Bezug auf Balance und Steifigkeit ein Ausreißer. Teste ihn zuerst! Sofern du nicht die Schlagkraft eines Topspielers hast, ist dieser Schläger zu extrem, um ihn blind zu kaufen.

